Angesichts all der sich zuspitzenden Krisen weltweit, sei es der Rechtsruck in der Gesellschaft oder die fortschreitende Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, wollen wir statt alleine zu verzweifeln, lieber einen Raum schaffen zum gegenseitigen Bestärken, Kraft tanken und Pläne schmieden. Deswegen planen wir ein großes Vernetzungs- und Bildungs-Camp von, mit und für Menschen, die in ländlichen Räumen leben, in der Landwirtschaft arbeiten oder sich dafür interessieren. Damit das funktionieren kann, brauchen wir Euch! Wir sind eine Gruppe unterschiedlicher Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind, im Gemüse- oder Obstbau arbeiten, in ländlichen Räumen leben und uns auf verschiedene Weise für ein gutes Leben dort einsetzen. Dabei haben wir verschiedene Ideen und Herangehensweisen, doch uns verbinden ähnliche politische Ziele.
Warum braucht es das Camp?
Es gibt zahlreiche Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft und ländliche Räume heute konfrontiert sind. Erschwerter Zugang zu Boden, Saatgut und Wasser, fehlender Nachwuchs, Machtkonzentration international agierender Konzerne, stetig wachsender wirtschaftlicher Druck sowie schlechte Arbeitsbedingungen sind nur einige der Schwierigkeiten, mit denen Menschen in der Landwirtschaft gerade zu kämpfen haben. Das daraus resultierende Höfesterben sowie fehlende Investitionen in vielfältige Strukturen auf dem Land erzeugen eine Perspektivlosigkeit, die besonders junge Menschen dazu bewegt, so schnell wie möglich in die nächstgrößere Stadt zu ziehen. Besonders für marginalisierte Gruppen wie queere* Menschen und BIPoCS*, fehlen häufig offene, vielfältige und diskriminierungsarme Räume auf dem Land. Gerade dort, wo Strukturen verloren gehen und eine Perspektivlosigkeit entsteht, ergreifen Rechte Akteure die Gelegenheit, um sich zu organisieren und sich scheinbar an die Seite der Menschen auf dem Land zu stellen.

Viele dieser Probleme sind auch in Nordsachsen und Ostdeutschland, wo das Camp auf einer landwirtschaftlichen Fläche stattfinden wird, anzutreffen. Doch gerade dort regt sich Widerstand und Alternativen entstehen. Von Bürgerinitiativen gegen Versiegelung über solidarisch organisierte Landwirtschaft bis hin zu demokratischen Initiativen auf dem Land, die einen Raum für Vielfalt schaffen. Nicht nur in Nordsachsen, sondern weltweit, finden (klein-)bäuerlicher Widerstand und gesellschaftliche Kämpfe für ein gutes Leben auf dem Land statt, mit denen wir uns verbunden fühlen.
Genau diese Menschen wollen wir zusammenbringen, um ihre tägliche Arbeit sichtbar zu machen und unsere Erfahrungen miteinander zu teilen. Wir wollen ein Treffen für bäuerliche UND ländliche Kämpfe, da die Themen beide eng miteinander verbunden sind. Im Rahmen eines vielfältigen Programms wollen wir voneinander lernen, uns vernetzen und gegenseitig inspirieren. Wir wollen das Treffen nutzen, um uns weiterzubilden und gemeinsame Strategien zu entwickeln. Dafür laden wir Initiativen ein, von ihren Projekten vor Ort zu berichten. Sowohl aus Deutschland als auch darüber hinaus, um ebenso einen internationalen Austausch zu ermöglichen.

Lasst uns eine Woche gemeinsam campen, vernetzen, feiern und soziale Räume wieder beleben, die uns auf dem Land so häufig fehlen!
Um all das zu ermöglichen, wollen wir euch gerne dabeihaben! Hier könnt ihr euch melden, wenn ihr Lust habt mitzumachen und ansonsten könnt ihr uns auch gerne eine e-mail an info[at]baelaekae.org schicken. Wir freuen uns von euch zu hören!